Hundherum »Gegen Pelze!«

Der neue Film des bmt – Bund gegen Missbrauch der Tiere e.V. – gegen die Haltung und Tötung von Pelztieren.

Es geht zwar nicht unseren Hunden an den Kragen, aber das Geschäft mit echten Pelzen scheint momentan wieder in großer Mode zu sein.  Der bmt hat zusammen mit einer Agentur eine Kampagne gegen Pelze gestartet. Schaut Euch dazu den Film an:

www.gegen-pelz.de

Die Pelztierhaltung dient dazu, Felle zu erzeugen, die zu Pelzmänteln oder als Besatz an Kleidungsstücken weiterverarbeitet werden. In Deutschland existieren derzeit etwa 30 Nerzfarmen, eine Fuchs- und Nutriafarm und eine unbekannte Anzahl von Chinchillahaltungen. Rund 300.000 Tiere werden jährlich bei uns zur Pelzgewinnung getötet.   „Pelztiere“ werden lebenslang in winzigen Käfigen gehalten, in denen sie sich kaum richtig umdrehen, geschweige denn artgemäß bewegen können. Die Käfige haben weder festen Boden noch bieten sie Nerzen und Nutrias ausreichend Möglichkeit zum Schwimmen und Tauchen. Die Drahtgitterböden der Käfige führen zu Haltungsschäden wie Prellungen, Knochenbrüche und übermäßiges Wachstum der Klauen. Die geruchsempfindlichen Tiere müssen ihr ganzes Leben über ihren Exkrementen verbringen, die durch den Drahtboden der Käfige hindurch fallen. Die schlechten Lebensbedingungen und die drangvolle Enge versetzen die Tiere in Dauerstress, was massive Verhaltensstörungen zur Folge hat (Apathie, stereotype Bewegungen, gesteigerte Aggressionen gegen Artgenossen, Kannibalismus).   Die Haltung von Wildtieren in Gefangenschaft kann niemals artgemäß sein. Nerze leben normalerweise in bis zu 20 km² große Reviere. Sie sind hervorragende Schwimmer und Taucher und jagen ihre Beute auch im Wasser. Sumpfbiber (Nutrias) sind ebenfalls ausgezeichnete Schwimmer und verbringen viel Zeit im Wasser. Füchse bewohnen unter natürlichen Bedingungen bis zu 50 km² große Reviere.  

Rechtliche Situation

Europaweit geben die Empfehlungen des Europarates für das Halten von Pelztieren aus dem Jahr 1999 eine grobe Orientierung, welche Anforderungen bei der Haltung dieser Tiere eingehalten werden sollten. Sie sind aber wenig konkret und nicht weitreichend genug.

In Deutschland konnte erst nach jahrelangem politischem Tauziehen am 30.November 2006 eine entsprechende gesetzliche Regelung in Kraft gesetzt werden. Mit der „Dritten Verordnung zur Änderung der Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung“ ist die Haltung von Pelztieren nun bundesweit erstmalig geregelt. Für kommerziell gehaltene Nerze, Iltisse, Füchse, Marderhunde, Sumpfbiber und Chinchillas gelten damit zukünftig konkrete Haltungsanforderungen. Den Tieren werden ein erhöhtes Raumangebot und eine Anreicherung ihrer Haltungseinrichtungen mit Plattformen und Tunnelröhren sowie für Nerze mit einem Schwimmbecken zur Verfügung gestellt. Jedoch gelten für die Pelztierhalter großzügig bemessene und abgestufte Übergangsvorschriften von sechs Monaten, fünf und zehn Jahren – je nach Aufwand der erforderlichen Investitionen.

Die wichtigsten Vorschriften zur Pelztierhaltung in Deutschland

Haltungseinrichtungen für Pelztiere müssen folgende Anforderungen erfüllen:

  • Verhaltensgerechtes Beschäftigungsmaterial
  • Nestkasten als Rückzugsmöglichkeit
  • Jungtiere müssen in Gruppen gehalten werden
  • Sichtkontakt zu Artgenossen muss möglich sein
  • Tägliche Kotentfernung in Gebäuden, außerhalb von Gebäuden wöchentlich

 Zusätzlich zu den Innenflächen eines Nestkastens und den Flächen eines Schwimmbeckens oder Sandbades müssen Haltungseinrichtungen folgende Grundflächen aufweisen:

  • Chinchillas
    0,5 qm Fläche/Tier, Mindestkäfiggröße 1qm, 1 Plattform/Tier, Tunnelröhren, Kisten und ein Sandbad von 250 qcm Fläche
  • Nerze, Iltisse
    1 qm Fläche/Tier, Mindestkäfiggröße 3 qm, Schwimmbecken 1 qm Fläche, Tunnelröhren, Klettermöglichkeit
  • Füchse, Marderhunde
    3 qm/Tier, Gehegegröße 12 qm
  • zusätzlich für Füchse:
    Grabemöglichkeit, Tunnelröhren, erhöhter Nestkasten, 1 Plattform/Tier

Unser Ziel …

ist ein nationales und internationales Verbot der Haltung, Züchtung und Bejagung von Pelztieren.

In England und Österreich ist die Haltung von Pelztieren zum Zweck der Pelzgewinnung verboten. In Dänemark und den Niederlanden gibt es für bestimmte Pelztierarten Haltungsverbote.

Der bmt lehnt sowohl die Zucht, Haltung und Tötung als auch die Bejagung von Pelztieren zur Gewinnung von Fellen generell ab. Nach unserer Ansicht fehlt für das Töten von Tieren, einschließlich aus modischen Erwägungen, der vom Tierschutzgesetz vorgeschriebene „vernünftige Grund“. Es ist ethisch nicht verantwortbar, Tiere einzig zu dem Zweck zu halten und zu töten, um aus ihrem Fell unnötige Luxusprodukte herzustellen. Es ist unvertretbar, für Mode und Kommerz jedes Jahr Millionen von Tieren schwere Leiden zuzufügen und sie – zumeist qualvoll – zu töten. Die Grausamkeit gegen Pelztiere muss ein Ende haben.

Helfen Sie mit!   www.gegen-pelz.de

© Text: bmt

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